Großbaustelle Internat

Projektbeschreibung:


Mit dem INTERNAT handelt es sich um unsere "Großbaustelle", denn tatsächlich wollen wir ein Internat aufbauen, welches der besonderen Situation von sozial bedürftigen, insbesondere wohnungs- bzw. obdachlosen Kindern Rechnung trägt. Mit dem Internat wollen wir die Verantwortungsfähigkeit unserer Gesellschaft wieder mehr in den Vordergrund rücken, indem wir unser Konzept nicht so sehr auf den Staat, sondern vielmehr auf die Solidarität der  Allgemeinheit ausrichten. Es muss ein Konzept sein, welches den zahlenden Eltern, die ihre Kinder ebenfalls auf das Internat schicken und die somit durch ihre Internats-Beiträge sozial bedürftige Kinder unterstützen, nicht nur einen, sondern viele gute Gründe liefert, dies zu tun.
Das mag auf den ersten Blick idealistisch klingen, ist es aber nicht. Denn wir bereiten uns selbstverständlich sehr intensiv auf dieses Projekt vor: Mit Stand September 2023 arbeitet eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Hannover an einem Businessplan  (eigentlich müsste es Sponsorenplan heißen) für dieses Internat.
Das Projekt ist durchaus losgelöst von unserem "restlichen" Engagement zu betrachten. Zu verschieden sind hier die Wege. Aber der Fokus, den wir mit unserem Engagement immer im Blickfeld haben, bleibt, denn wir legen großen Wert auf Bildung und Allgemeinwissen als einen wichtigen  und langfristigen Lösungsansatz, um Kindern aus ihrem sozialen Elend herauszuhelfen.
Sobald der Businessplan steht, wird sich das Projekt INTERNAT in Richtung einer Stiftung oder einer gemeinnützigen GmbH entwickeln, während der Verein Das Internat e.V. weiterhin seine Unterstützung für dieses Projekt leisten wird.
Und dann gilt es, viele Herausforderungen zu meistern, von denen wir einige bereits hier aufgelistet haben. 
Natürlich halten wir Sie gerne auf dem Laufenden. 
Wir rechnen mit einer Fertigstellung des Businessplans etwa Ende 2024.


Warum muss es ein "eigenes" Internat sein?

Weil Kinder aus prekären Lebensverhältnissen das Internat besuchen, ist ein eigenes Konzept sehr wichtig.
Die Parameter für die Gestaltung des Internats sind andere, als bei einem „normalen“ Internat – auch zum Vorteil der Kinder von zahlenden Eltern. Unter anderem:

1) Verstärktes Betreuungs-Umfeld und verstärkter Einsatz von Schul-Psychologen


2) Ferienbetreuung für Kinder
3) Durch höheren Bedarf: Ausweitung der Freizeitgestaltung, des Freizeit- und des Sportangebotes
4) Eigene Raumkonzepte, eigene Verpflegungskonzepte, Ganztagsbetreuung
5) Fortgesetzte Betreuung nach dem Schulabschluss
6) "Lebensschule": Vorbereitung Ausbildung, Studium, Umgang mit Geld, Wohnung, Mietverträge, Kommunikation mit Behörden, etc..

Nicht nur, aber auch: Die fortgesetzte Betreuung nach dem Schulabschluss halten wir für einen sehr wichtigen Bestandteil des Internats-Konzeptes:   Wir schicken natürlich kein Kind nach dem Schulabschluss wieder zurück auf die Straße. Junge gerade volljährig gewordene Menschen, die aus prekären Lebensverhältnissen kommend "in das Leben entlassen" werden, müssen sich selbst organisieren, eine eigene Wohnung erhalten und ihre Finanzen regulieren können. Das Internat ist deswegen in unserem Konzept nicht nur Schule, sondern auch Lebensschule. Dazu gehört unter anderem das Unterschreiben eines Mietvertrages für eine Wohnung genauso, wie ein solider Umgang mit dem eigenen Bankkonto.


Herausforderungen:

Sie ahnen es schon - die Herausforderungen für ein solches Projekt sind recht vielfältig. In Stichworten:

1) Kinder- und Jugendhilferecht
2) Familienrecht
3) Kontakt/Kooperation mit den Jugendämtern
4) Kontakt/Kooperation mit den Schulbehörden
5) Staatliche Förderungen
6) Ferienunterbringung ("Heim-Charakter"), ggf. Betriebserlaubnis durch Landesjugendamt §45 ff SGB VIII, Einstellung von "sozialpädagogischen Fachkräften" (Fachkräftemangel)
7) Kooperation/Zusammenarbeit mit anderen Jugendhilfe-Organisationen
8) Elterliche Sorge nach §1666, 1666a BGB, Amtsvormund, Pfleger, Allgemeiner Sozialdienst

Eine der größten Herausforderungen sind natürlich die Kosten eines Internats in dieser Form. "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer!" (Seneca).
 
Lassen Sie es uns wagen!