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Alleine in Deutschland sind knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen.
Laut einer Definition der EU liegt Armut oder soziale Ausgrenzung vor, wenn eine "Armutsgefährdung" und/oder eine "erhebliche materielle Entbehrung" und/oder eine "Zugehörigkeit zu einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung" gegeben ist.
Familien mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens gelten als arm oder armutsgefährdet. Dies ist eine geläufige Rechnung, zu der in Wirklichkeit aber noch einige Indikatoren mehr herangezogen werden. Dem Kind ist das aber egal: Es erkennt auf kindtypische Art und Weise sich häufende Mängel durch den Vergleich mit "anderen aus der Klasse" (oder mit dem Freundeskreis), die etwas kriegen, was es selbst nicht erhält (z.B. Taschengeld). Das Kind ist nicht in der Lage, die aktuelle Situation zu beeinflussen.
Erst mit zunehmenden Alter kann sich dies kurz- oder mittelfristig ändern, indem das Kind beispielsweise kleine Jobs wie das
Austragen von Zeitungen oder die Verteilung von Werbe-Flyern annimmt.
Aber die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich die Bedingungen im Elternhaus belastend auf Erfolge in der Schule auswirken, steigt trotzdem - und auch das Ausbleiben eines Schulabschlusses wird wahrscheinlicher. Ein ausbleibender Schulabschluss ist wiederum ein nicht zu unterschätzender Wegbereiter in die Wohnungslosigkeit.