Was ist der Unterschied zwischen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit?
Die Obdachlosigkeit ist eine "Teilmenge" der Wohnungslosigkeit. Das heißt, dass Obdachlose immer auch wohnungslos sind. Aber nicht jeder Wohnungslose ist auch obdachlos.
Obdachlose Mitmenschen haben kein ZU HAUSE und übernachten auf der Straße (Parkbank, U-Bahn-Unterführungen etc.).
Wohnungslose Mitmenschen haben ebenfalls kein ZU HAUSE, aber sie haben wenigstens in der Nacht ein Dach über dem Kopf (Heim, Freunde, Notunterkünfte etc.).
Im Sprachgebrauch ist eher der Begriff Obdachlosigkeit geläufig, obwohl dieser nicht immer im Sinne der Definition zutreffend ist.
Die Organisation OFF ROAD KIDS spricht in diesem Zusammenhang oftmals auch von "Sofahoppern": Dabei handelt es sich um Mitmenschen, die "auf dem Sofa bei einer Freundin oder einem Freund übernachten" können. Hierbei handelt es sich nur scheinbar um Wohnungslosigkeit, nicht aber um Obdachlosigkeit. Da das "Sofa" aber - vereinfacht ausgedrückt - rein rechtlich keine "Unterkunft" darstellt, handelt es sich tatsächlich um eine Form der Obdachlosigkeit.
Gegebenenfalls spricht man dann sogar von einer "versteckten" oder "verdeckten" Obdachlosigkeit, weil diese nicht zwangsläufig erkennbar ist.